Ein Kompostsieb ist ein praktisches Hilfsmittel, das in keinem Garten fehlen sollte, wenn es um die Herstellung und Verarbeitung von hochwertigem Kompost geht. Es dient dazu, fertigen Kompost von groben Bestandteilen zu trennen und so eine feine, lockere Erde zu gewinnen, die sich ideal für Beete, Pflanzgefäße oder die Anzucht von Setzlingen eignet. Obwohl der Kompostierprozess an sich bereits viel zur Bodenverbesserung beiträgt, ist das Sieben des Komposts der entscheidende letzte Schritt zur optimalen Nutzung.
Was ist ein Kompostsieb?
Ein Kompostsieb – auch Kompostschaufel Kompostsieb oder Kompost-Rüttelsieb genannt – ist ein Gerät, das dazu verwendet wird, reifen Kompost durch ein Gitter oder Netz zu sieben. Dabei bleiben größere Bestandteile wie unverrottete Äste, grobe Fasern oder Steine im Sieb zurück, während der feine Humus durchfällt. So erhält man eine gleichmäßige, krümelige Komposterde, die sich leichter ausbringen und verarbeiten lässt.
Die Größe der Maschen entscheidet darüber, wie fein das Ergebnis wird. Gängige Maschenweiten liegen zwischen 5 und 15 Millimetern, wobei kleinere Maschen besonders für Aussaatkompost oder Pflanzenerde empfohlen werden.
Warum sollte man Kompost sieben?
Auch wenn grober Kompost im Garten nützlich sein kann – etwa als Mulchmaterial oder zur Bodenabdeckung – ist gesiebter Kompost in vielen Situationen vorteilhafter. Hier sind einige Gründe, warum das Sieben von Kompost sinnvoll ist:
- Bessere Bodenstruktur: Feiner Kompost lässt sich leichter mit Gartenerde vermischen und verbessert deren Struktur nachhaltig.
- Optimale Nährstoffverteilung: Gesiebter Kompost gibt seine Nährstoffe gleichmäßiger ab und wird von Pflanzenwurzeln besser aufgenommen.
- Gleichmäßige Saatbeete: Für die Anzucht von Pflanzen ist eine feine, lockere Erde entscheidend. Grobe Bestandteile können Keimlinge stören oder das Wachstum hemmen.
- Entfernung von Fremdstoffen: Manchmal gelangen kleine Plastikteile, Glas oder Steine in den Kompost. Diese werden durch das Sieben entfernt.
Arten von Kompostsieben
Es gibt verschiedene Bauformen von Kompostsieben, je nach Einsatzbereich und Menge des zu bearbeitenden Komposts:
- Handsiebe
Diese klassischen Rahmensiebe bestehen aus einem Holz- oder Metallrahmen mit eingespannter Drahtgaze. Sie werden manuell über eine Schubkarre oder einen Eimer gehalten und eignen sich ideal für kleinere Mengen. - Trommelsiebe
Eine runde Siebtrommel, die durch Kurbeln oder elektrisch betrieben wird, dreht sich um ihre Achse und trennt automatisch feine und grobe Bestandteile. Sie sind ideal für größere Mengen oder für Gärtner, die regelmäßig viel Kompost verarbeiten. - Rüttelsiebe
Diese Siebe arbeiten mit Vibration oder Pendelbewegung, wodurch das Material besonders effizient gesiebt wird. Sie sind meist elektrisch und für den semiprofessionellen oder professionellen Einsatz gedacht.
DIY-Kompostsieb: Einfach selbst gebaut
Für Hobbygärtner, die Geld sparen möchten, lässt sich ein einfaches Kompostsieb auch selbst herstellen. Dafür benötigt man:
- Vier Holzleisten für den Rahmen
- Ein Stück Maschendraht oder Kaninchendraht (z. B. 10 mm Maschenweite)
- Schrauben oder Nägel zur Befestigung
- Eine stabile Unterlage zum Arbeiten
Den Draht spannt man in den Holzrahmen ein, befestigt ihn gut und schon ist das Sieb einsatzbereit. Optional kann man Griffe anbringen oder den Rahmen leicht schräg bauen, um das Sieben zu erleichtern.
Anwendung des Kompostsiebs
Die Anwendung ist denkbar einfach. Man gibt den reifen Kompost portionsweise in das Sieb und bewegt das Material mit der Hand oder einem Spaten hin und her. Der feine Kompost fällt durch, während grobe Reste oben bleiben. Diese können erneut kompostiert oder anderweitig im Garten verwendet werden.
Tipp: Das Sieben funktioniert am besten, wenn der Kompost trocken oder leicht feucht ist. Ist er zu nass, verklebt das Material und erschwert die Arbeit.
Wohin mit dem groben Rest?
Der nicht vollständig zersetzte Teil des Komposts muss keineswegs entsorgt werden. Er enthält noch viele Nährstoffe und Mikroorganismen. Diese Bestandteile können einfach wieder in den Komposthaufen gegeben werden, um dort weiter zu verrotten. Alternativ eignen sie sich auch als Mulchschicht unter Sträuchern oder Bäumen.
Fazit
Ein Kompostsieb ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, das die Qualität des selbst erzeugten Humus erheblich verbessert. Ob als Handsieb oder motorisiertes Trommelsieb – es hilft dabei, den letzten Schritt in der Kompostierung optimal umzusetzen. Wer einmal die Vorteile von feinkrümeliger, gesiebter Komposterde erlebt hat, wird dieses Gartengerät nicht mehr missen wollen. Es ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen, fruchtbarem Boden und einem nachhaltigen Gartenkreislauf.